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Die Entstehung einer Narzisstin / eines Narzissten


Eine dissoziale Persönlichkeitsstörung wirkt sich negativ auf das zwischenmenschliche Verhalten aus. Menschen mit dieser Störung verhalten sich aggressiv und impulsiv, sind verantwortungslos und missachten die sozialen Normen. Die Gefühle anderer Menschen berühren sie nicht, Schuldgefühle sind ihnen fremd. Lesen Sie hier, woran man eine dissoziale Persönlichkeitsstörung erkennt, wie man ihr begegnet und wie sie sich behandeln lässt.

Eine dissoziale Persönlichkeitsstörung, von Fachleuten auch antisoziale Persönlichkeits-störung genannt, ist eine schwere und potenziell gefährliche Störung. Manche Betroffene sind derart reizbar, dass eine kleine Meinungsverschiedenheit sie bereits zu einer Gewalttat animieren kann.

Eine dissoziale Persönlichkeitsstörung macht sich bereits im Kindes- und Jugendalter bemerkbar. Die Kinder quälen Tiere oder mobben ihre Mitschüler. Auch als Erwachsene wirken sie herzlos gegenüber ihren Mitmenschen.

Konsequenzen für ihr oft verantwortungsloses Verhalten fürchten sie nicht. Selbst eine Bestrafung ändert nichts an ihrer Überzeugung, im Recht zu sein. Im Gegenteil: Häufig sind die Opfer der Attacken ihrer Ansicht nach selbst schuld. Ein äußerst geringes bis komplett fehlendes Einfühlungsvermögen ist kennzeichnend für eine antisoziale Persönlichkeits-störung. Partnerschaft ist daher ein schwieriges Thema. In der Regel halten die Beziehungen von Menschen mit dissozialer Persönlichkeitsstörung nicht lange.

Menschen mit dieser Störung übernehmen jedoch nicht nur für andere, sondern auch für sich selbst keine Verantwortung. Ihnen fehlt der Zugang zu ihren Gefühlen. Sie erleben die Welt als eintönig und langweilig. Häufig neigen sie daher dazu, sich selbst zu gefährden, beispielsweise durch Raserei im Straßenverkehr oder Drogenmissbrauch, um zumindest einen gewissen Kick zu verspüren. Eine Dissozialer Persönlichkeitsstörung hat viele Überschneidungen mit der Psychopathie – insbesondere der Mangel an Einfühlungsvermögen und ist beiden Störungen gemein. Allerdings können Psychopathen ihre asoziale Haltung meist gut verbergen – sie wirken auf den ersten Blick häufig, charmant und zugewandt. Tatsächlich aber manipulieren sie ihre Umwelt und haben keinerlei Schuldgefühle, wenn sie anderen schaden.


Zwanghafte Persönlichkeitsstörung


Betroffene haben starke moralische Prinzipien. Ihr Verhalten ist durch eine besondere Hingabe an harte Arbeit gekennzeichnet und dem Willen, das Richtige zu tun. Sie leiden unter einer ausgeprägten Angst vor Fehlern, die zu Perfektionismus, Grübeln und Entscheidungsschwierigkeiten führt. Bei der Fertigstellung von Arbeiten verfangen sie sich häufig in Details und Korrekturen, was zu hoher Anstrengung und letztlich oft zu Ineffektivität führt. Menschen mit einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung widmen sich häufig so sehr der Arbeit und Produktivität, dass es zur Aufgabe von Freizeitbeschäfti-gungen und Freundschaften kommt. Ein Hauptmerkmal der zwanghaften Persönlichkeitsstörung ist ein Muster an Rigidität und Perfektionismus, das häufig die flexible Anpassung an neue Situationen und veränderte Lebensumstände behindert. Es werden hohe Ansprüche an die eigenen Leistungen gestellt sowie an moralische Werte und allgemeine „Verhaltensregeln“, weiterhin können eine übermäßige Gewissenhaftigkeit und eine starke Beschäftigung mit Details, Listen, Ordnung und Plänen beobachtet werden, sodass sich Betroffene trotz ihres hohen Leistungsanspruchs bei der Arbeit häufig „verzetteln“. Menschen mit einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung versuchen ihr Kontrollbedürfnis mithilfe sorgfältiger Beachtung von Regeln, nebensächlichen Details, Listen oder Formalismen zu realisieren, und zwar in einem solchen Ausmaß, dass ihr eigentliches Ziel aus dem Blickfeld gerät. Perfektionismus und selbst auferlegte hohe Leistungsmaßstäbe verursachen bei den Betroffenen in beträchtlichem Maße Funktions-beeinträchtigungen und Leid. So können Sie sich in dem Bemühen, eine Aufgabe perfekt zu erledigen, so sehr in Details vertiefen, dass die eigentliche Arbeit nicht zum Abschluss kommt.

Menschen mit einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung kommen häufig aus Familien, in denen eine sehr strenge, über kontrollierende Atmosphäre herrschte und in der Autonomie unterdrückt wurde. Erziehung fand häufig, vor allem durch Bestrafung unerwünschten Verhaltens statt, sodass Betroffene als Kind schnell Regeln und Grenzen erlernen mussten, um Strafen zu entgehen. Die Grundbedürfnisse nach Autonomie, Anerkennung, Liebe und Zuwendung, Spontanität und Spiel waren in der Regel nicht ausreichend erfüllt. In den Familien finden sich zudem oft Elternteile, die Perfektionismus vorlebten. Somit wurde auch über Modelllernen vermittelt, dass Pflichterfüllung Erfolg und Arbeit einen sehr hohen Stellenwert haben. Schließlich wurde in den Familien wie auch im sozialen Umfeld das Erbringen von Leistungen häufig sehr positiv verstärkt, sodass darüber Anerkennung, Lob und Zuwendung zu erreichen war und der eigentlich niedrige Selbstwert stabilisiert wurde.

Paranoide Persönlichkeitsstörung


Betroffene sind sehr wachsam und vorsichtig. Sie zeigen aufgrund ihrer Erfahrungen ein Muster von Misstrauen und Argwohn anderen Menschen gegenüber. Sie erleben diese häufig als feindselig und haben große Angst ausgenutzt oder manipuliert zu werden. Daher überprüfen sie andere Menschen permanent auf Anzeichen von Böswilligkeit und sind sehr empfindlich gegenüber Kritik.

Hauptmerkmal der paranoiden Persönlichkeitsstörung ist ein Muster tief greifenden Misstrauens und Argwohns gegenüber anderen Menschen. Sie erleben diese als grundsätzlich bösartig und sind davon überzeugt, dass ihre Grenzen massiv verteidigen müssen, weil die Anderen sie schädigen wollen. Sie vermuten auf der Grundlage von wenigen oder keinen Beweisen, dass andere sich gegen sie wenden könnten. Menschen mit dieser Störung widerstrebt es, sich anderen Menschen anzuvertrauen oder zu ihnen in engen Kontakt zu treten, da sie befürchten, die mitgeteilten Informationen könnten gegen sie verwendet werden. Auch wenn sie jemanden schon lange kennen, nimmt das Misstrauen oft nicht ab. Sie sind extrem empfindlich gegenüber Kritik, Beleidigungen, Verletzungen und Ungerechtigkeiten und reagieren oft mit starkem Ärger.


Für die Entstehung einer paranoiden Persönlichkeitsstörung spielen häufig belastende und traumatische Erfahrungen in der Kindheit, eine invalidierende (abwertende, nicht-wertschätzende) Umwelt und Modelllernen von ebenfalls paranoiden Bezugspersonen eine wichtige Rolle.

Menschen mit einer paranoiden Persönlichkeitsstörung haben überdurchschnittlich häufig in der Kindheit traumatische Erfahrungen wie körperlichen, sexuellen oder emotionalen Missbrauch erlebt. Grundbedürfnisse von Kindern wie Sicherheit, Geborgenheit, Liebe, Aufmerksamkeit, Anerkennung, Lob, Akzeptanz und Spontanität und Spiel wurden kaum erfüllt. Betroffene machten als Kinder häufig die Erfahrung, dass ihr Vertrauen missbraucht wurde und sie nirgendwo sicher sind. Durch die Bewältigungsstrategie der übermäßigen misstrauischen Kontrolle versuchten sie sich ein Gefühl von Sicherheit zu schaffen und ihre chaotische Umwelt bestmöglich einzuschätzen und zu kontrollieren. Häufig hatten Betroffene auch ein Modell, das Ihnen vermittelte, dass man niemandem vertrauen kann. Die Kombination dieser Faktoren führte zur Entwicklung dysfunktionaler Schemata (z. B. „Du kannst keinem vertrauen“) und zu einem erhöhten Bedürfnis nach Sicherheit und Kontrolle. Zur Bewältigung versuchen Betroffene, sich durch erhöhte Wachsamkeit und Misstrauen vor Angriffen und Bedrohungen zu schützen.


Schizoide Persönlichkeitsstörung

Personen mit einer Schizoiden Persönlichkeitsstörung sind sehr unabhängig und verbringen ihre Zeit oft lieber allein als in Gesellschaft anderer Menschen. Ihnen scheint der Wunsch nach Intimität zu fehlen, sie erscheinen gleichgültig gegenüber Gelegenheiten, enge Beziehungen aufzubauen. Betroffene wählen nach Möglichkeit Aktivitäten, die keine Interaktion mit anderen Menschen erfordern. Oft leben sie daher sozial sehr isoliert. Hauptmerkmal der Schizoiden Persönlichkeitsstörung ist ein tief greifendes Muster von Zurückhaltung gegenüber sozialen Beziehungen. Betroffenen scheint der Wunsch nach sozialen Beziehungen zu fehlen. Gegenüber Lob und Kritik anderer wirken sie gleichgültig. Sie geben von sich selbst oft allgemein an, dass sie wenig starke Gefühle empfinden. Die Betroffenen verhalten sich oft passiv und haben Schwierigkeiten, adäquat auf wichtige Lebensereignisse zu reagieren. Menschen mit schizoider Persönlichkeitsstörung wirken oft einzelgängerisch, in sich gekehrt und wenig emotional. Viele Betroffenen erleben soziale Beziehungen als anstrengend. Der oft weitgehende soziale Rückzug schränkt ihre Gestaltungsmöglichkeiten im Privat- und Berufsleben erheblich ein.

Ein Entstehungsmodell der Schizoiden Persönlichkeitsstörung Ursächliche Faktoren für die Entstehung einer Schizoiden Persönlichkeitsstörung sind in traumatischen Erfahrungen oder emotional sehr belastenden Beziehungserfahrungen, Modelllernen und Temperamentsfaktoren zu vermuten. Personen mit einer Schizoiden Persönlichkeitsstörung haben aufgrund einer unzureichenden Erfüllung ihrer kindlichen Grundbedürfnisse vermutlich problematische Grundannahmen über sich selbst und ihre Umwelt erworben. Sie erwarten aus Beziehungen keinerlei Vorteile, sondern nehmen Beziehungen als kalt, nicht verlässlich, unerfreulich oder schädlich wahr. Sie glauben, sich nur auf sich alleine verlassen zu können. Hauptsächliche Bewältigungs-strategien sind Distanzierung und Vermeidung. Eine Korrektur der problematischen Grundannahmen ist dadurch nicht möglich. Aufgrund mangelnder Erfahrungen verstärken sich Defizite in der sozialen Interaktion, was die Verunsicherung noch verstärkt und teilweise tatsächlich zu weiteren negativen Beziehungserfahrungen führen kann. Betroffene ziehen das Bekannte dem Unbekannten vor und können ihre Fähigkeiten am besten entfalten, wenn ihnen die Menschen in ihrer Umgebung gut vertraut sind. Sie leiden unter einem niedrigen Selbstwertgefühl und haben große Ängste, als minderwertig angesehen zu werden. Ihre wichtigste Bewältigungsstrategie ist die Vermeidung. Aus Angst vor Kritik, Missbilligung oder Ablehnung vermeiden Betroffene eine Reihe sozialer (privater wie beruflicher) Situationen bzw. verhalten sich in diesen Situationen sehr zurückhaltend und gehemmt. Ein Hauptmerkmal der Vermeidend-Selbst unsicheren Persönlichkeitsstörung ist ein tief greifendes Muster von sozialer Gehemmtheit, dem Gefühl, nie zu genügen (Insuffizienzgefühl) und Überempfindlichkeit gegenüber negativer Beurteilung. Aus Angst vor Kritik, Missbilligung oder Zurückweisung vermeiden Menschen mit Vermeidend-Selbst unsicherer Persönlichkeitsstörung häufig engere zwischenmenschliche Kontakte im beruflichen wie im privaten Bereich. In der Folge fällt es Ihnen oft schwer, enge zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen, was dann die Annahme der eigenen Unzulänglichkeit weiter bestärken kann. Aus der Angst vor Zurückweisung und Erniedrigung, neigen sie zu schüchternem, stillen, gehemmtem und „unsichtbarem“ Verhalten. Ihr ängstliches und angespanntes Benehmen kann unter Umständen Ablehnung bei anderen hervorrufen, was wiederum ihre Selbstzweifel zu bestätigen scheint.


Ein Entstehungsmodell der Vermeidend-Selbst unsicheren Persönlichkeitsstörung


Menschen mit einer Vermeidend-Selbst unsicheren Persönlichkeitsstörung kommen oft aus Familien, in denen ein überkritischer, abwertender Erziehungsstil herrschte und in denen sie nicht zum eigenständigen Handeln ermutigt wurden. Sie wurden als Kind häufig für den Ausdruck von Bedürfnissen und Gefühlen abgewertet oder beschämt und vermeintliche Fehler wurden hart kritisiert. Die kindlichen Grundbedürfnisse nach Sicherheit, Anerkennung, Lob und Akzeptanz, Freiheit sich mitzuteilen, Autonomie und Selbstständigkeit wurden nicht erfüllt.

Aus diesen Ausgangsbedingungen entwickelten sich negative Grundannahmen wie „Ich bin, so wie ich bin, nicht in Ordnung“, welche bis ins Erwachsenenleben fortbestehen und in einem niedrigen Selbstwertgefühl münden. Häufig finden sich in den Biographien von Menschen mit Vermeidend-Selbst unsicherer Persönlichkeitsstörung auch Elternteile, die ebenfalls unter einer starken Selbstunsicherheit und Vermeidungsverhalten litten. In diesen Fällen kann angenommen werden, dass auch Modelllernen bei der Störungsentstehung eine entscheidende Rolle spielte. Die Kombination derartiger Umweltbedingungen mit einem ängstlichen Temperament des Kindes wird als Grundlage für die Entwicklung der späteren Persönlichkeitsstörung angenommen.

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